Bin ich schön? (9. November 2012 – 7. Juli 2013)

Naturhistorisches Museum Bern

nmbe/Schäublin

Das Museum für Kommunikation und das Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern zeigen vom 9. November 2012 bis 7. Juli 2013 die gemeinsame Ausstellung «Bin ich schön?». Mit dieser Frage steht ein Thema im Mittelpunkt, das uns ein Leben lang auf Trab hält: Ist Schönheit nur Mittel zur optimalen Fortpflanzung? Ist, was schön ist, auch gut? Wie weit treibt uns das Diktat der Schönheit? «Bin ich schön?» regt an zum Blick hinter die Kulissen und lässt dem Publikum Raum für individuelle Antworten. Die Wechselausstellung «Bin ich schön?» ist eine Zusammenarbeit der beiden Berner Museen und präsentiert in zwei Räumen eine Vielfalt von Anregungen.

Ein prüfender Blick in den Spiegel, ein Griff in die Frisur, noch etwas Puder für den Teint: unser Wunsch zu gefallen ist uralt. «Bin ich schön?» ist eine Frage, die uns ein Leben lang auf Trab hält – mal subtil, mal ganz direkt. Ist Schönheit nur Mittel zur optimalen Fortpflanzung? Ist, was schön ist, auch gut? Wird aus jedem hässlichen Entlein ein schöner Schwan? Finden sich schöne Menschen selber schön? Und wie weit treibt uns das Diktat der Schönheit? Zahl und Vielfalt der Ratgeber und Wissenschaften verraten: Wunsch und Wille, sich diesem Wettbewerb zu stellen, sind gross. Sie er-öffnen der wachsenden Schönheitsindustrie vielversprechende Möglichkeiten.

Die Zusammenarbeit des Museums für Kommunikation und des Naturhistorischen Museums der Burgergemeinde Bern erweitert die Frage «Bin ich schön?» vom Menschen auf das Tierreich. Denn so-wohl für das menschliche wie das tierische Zusammenleben ist die Schönheit ein entscheidender Faktor.

Schön, schöner, am schönsten?

Ewig jung und schön zu sein müsse kein Traum bleiben, sagen Wissenschaft und Kosmetikindustrie. Wir alle hören die Botschaft und rücken Falten und grauen Haaren grosszügig zu Leibe: Geschätzte 64 Tonnen Schönheitsmittel verteilen Schweizerinnen und Schweizer täglich auf Gesicht und Haar; allein für Gesichtspflege werden jährlich etwa 400 Millionen Franken ausgegeben. Mit solchen und anderen Fakten vermittelt der Ausstellungsteil im Museum für Kommunikation biologische und kulturelle Grundlagen zur Frage «Bin ich schön?». Woher kommt der Wunsch nach einem makellosen Äusseren? Liegt es in unseren Genen? Ein einfacher Knopfdruck oder ein Portrait aus einem Passfotoautomaten der besonderen Art verraten dem Publikum mehr.

Schöner sein, schöner Schein?

Ob Barbie, Modelfigur oder Bodybuilder: Schönheitsideale von einst und heute zeigen den Wandel in Zeitgeist und Kultur. Das illustriert auch die Auswahl an Missen und Mister – an Kategorien und Auszeichnungen herrscht kein Mangel. Dabei ist der Schritt vom Leben für den Körper zum Kampf gegen den Körper oft ein sehr kleiner. Überhaupt: lässt sich Schönheit (ver-)messen? Gibt es das allumfassende Mass für Schönheit und harmonische Proportionen? Die Wechselausstellung «Bin ich schön?» präsentiert mathematische und gesellschaftliche Formeln dazu, vom Goldenen Schnitt bis zum gepflegten Auftritt.

Hört! Hört! Unerhört!

In einem speziellen Ausstellungsmodul wird nicht nur den Augen geschmeichelt, auch die Ohren werden verwöhnt. Aber aufgepasst: auch beim Hören sind die Geschmäcker verschieden: was für die eine verführerisch und attraktiv klingt, tönt für den anderen unerhört. Gibt es trotzdem zeitlos schöne Musik? Ein gemeingültiges Gesetz dafür? In einer Soundlounge können die Besucherinnen und Besucher mehr über Wohlklang erfahren. Ein Stimmenmodulator gibt Gelegenheit, die eigene Stimme zu verändern und für einmal ganz andere Töne anzuschlagen.

Liegt Schönheit doch im Auge des Betrachters?

Wie ist er, dieser besondere Mix, der unwiderstehlich macht, auch wenn die gängigen Merkmale der Schönheit fehlen oder schon vergangen sind? Der Ausstellungsteil im Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde Bern gibt Anregungen und lässt die Besucherinnen und Besucher selber bestimmen: Wie soll der ideale Partner sein? Wie wichtig sind Grösse und Augenfarbe, Haartracht und Einkommen? Interaktive Stationen regen Hör- und Sehsinn an und testen mittels Liebesbriefen die Phantasie des Publikums. In der entspannten Atmosphäre einer Lounge geht dabei der Blick von der äusseren Schönheit zur inneren Attraktivität, die so individuell ist wie die Menschen unterschiedlich. Am Ende des Loungebesuches hält gar ein Automat ein Komplimentezettelchen parat, das sich auch gut zum Weiterschenken eignet.