Barry lebte von 1800 bis 1812 auf dem Hospiz des Grossen St. Bernhards in über 2400 m Höhe. In diesen zwölf Jahren soll er mehr als 40 in Bergnot geratenen Menschen das Leben gerettet haben. 1812 wurde er auf Wunsch des Priors nach Bern geleitet und nach seinem Tod im Jahr 1814 präpariert «... dass dieser treue Hund, der so vieler Menschen Leben rettete, nach seinem Tod nicht so bald vergessen sein wird.» Das Andenken an seine Taten ist denn auch wachgeblieben und sein Name ist weltweit unter Hundefreunden bekannt geworden. Barry steht heute an einem Ehrenplatz im Eingang des Naturhistorischen Museums Bern. Seine Ausstrahlung hat trotz der Jahre noch nichts an Glanz verloren; ganz im Gegenteil, wie die zahlreichen Besucher zeugen, die ausschliesslich seinetwegen ins Museum kommen.
Es ist verständlich, dass bei einer derartigen Berühmtheit im Laufe der Zeit Legenden entstehen, die einer sorgfältigen Nachprüfung nicht unbedingt standhalten. Erwähnt sei hier z.B. das Fässchen mit gebranntem Wasser, das er um den Hals getragen haben soll. Aber auch wenn man ihn von derartigen Fabeln befreit, bleibt Barry eine heldenhafte Hundefigur und symbolisiert gleichzeitig das jahrhundertelange Wirken der Mönche auf dem St. Bernhards-Pass.
Zu Ehren seines 200. Geburtstages wird das Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern im Jubiläumsjahr 2000 vom 9. Juni bis 12. November mit einer Sonderausstellung «200 Jahre Barry» dem Jubilar gedenken. Mit dem Untertitel der Ausstellung «Eine Hommage an die Nase» wollen wir andeuten, dass Barry seinen Ruf seiner feinen Nase verdankt. In diesem Zusammenhang sind denn auch die zusätzlichen Vorführungen mit lebenden Hunden zu sehen. So wird z.B. die Kantonspolizei ihre Arbeit mit den Suchhunden vorführen und Demonstrationen mit Katastrophenhunden werden die schwierige Arbeit im Trümmerfeld zeigen. Natürlich wird auch der St. Bernhards-Club mit seinen Hunden nicht fehlen.